DER HINTERGRUND ALS VORDERGRUND – DIE FASZINATION DES DETAILS

Aus den Kupferstichen Dürers werden Details aus dem Hintergrund stark vergrößert und nach individuellen Bezugssystemen den Werken der 5 Künstler gegenübergestellt. Der besondere Reiz für den Besucher besteht darin, Gegensätze und Wahlverwandtschaften zu entdecken, und, durch seine Neugier auf Vertrautes, sich spielerisch mit Werken der Gegenwartskunst auseinanderzusetzen.

Teilnehmende Künstler

Eberhard Havekost (1967) und Dürers „Maria auf der Rasenbank“ (1503)“
Die Arbeiten von Havekost sind in der Kunstszene eine Sensation und treffen das Thema „Der Hintergrund als Vordergrund“. In der Ausstellung wird sein Zyklus „Jungle“ (2008) mit Naturmotiven in Dürers „Maria auf der Rasenbank“ konfrontiert.

A.R. Penck (*1939) und Dürers „Vier nackte Frauen“ (1497)
A.R. Penck, eine der prägenden Künstlerpersönlichkeiten der Generation Gerhard Richter, Markus Lüpertz und Baselitz. In Vis-à-vis werden wenig bekannte Aktbilder gezeigt und Aktstudien in Dürers „Vier nackte Frauen“ gegenübergestellt.

Alexander Ewgraf (*1961) und Dürers „Ritter, Tod und Teufel“ (1513)
Alexander Ewgraf, sibirisch-deutscher Künstler, hat die Ausstellungsreihe Vis-à-vis ins Leben gerufen. Ewgraf konzipiert radikal minimalistische Raumkörper. Für die diesjährige Ausstellung erarbeit er eine raumfüllende Installation, ein Labyrinth aus dem es auch für Dürers „Ritter, Tod und Teufel“ kein Entrinnen gibt.

Karl Witti (*1947) und Dürers „Hieronymus im Gehäus“ (1514)
Karl Witti ist ein bedeutender Zeichner, Kunst- und Theatermaler, bekannt u.a. durch Arbeiten für die Passionsspiele in Oberammergau. Seine zeichnerischen Werkzyklen kombinieren Natur- und Bildnisstudien mit historischen Themen in einer atemberaubenden Virtuosität. Der schlafende Löwe zu Füßen des Eremiten in Dürers Kupferstich taucht schon seit den 1990er Jahren als Motiv in seinen Arbeiten auf.

Tobias Krug (*1972) und Dürers „Melancholia“ (1514)
Tobias Krug ist bekannt für seine multimedialen Raum-Zeitvertonungen und komplexen Werkreihen aus dem Material Glas. Krug setzt sich mit dem magischen Zahlenquadrat in Dürers „Melancholia“ auseinander und entwickelt dafür ein Programm, welches astronomische Farbmischungen berechnet.

Ausstellungsort und Sehenswürdigkeiten
Der Dorfplatz in Eresing, wo sich die Ausstellungs-Orte Vis-à-vis befinden, bildet ein kostbares Ensemble gewachsener bayrischer Dorfarchitektur. Im Osten steht auf einer kleinen Erhebung die Pfarrkirche St. Ulrich mit Eingang zu einer Unterkapelle. Sie wurde Mitte des 18. Jh. von Dominikus Zimmermann im Stil eines musikalisch-heiteren Rokoko umgestaltet. Das Deckenfresko von Franz Martin Kuen, welches die Schlacht auf dem Lechfeld zeigt, ist vielen als Illustration aus Geschichtsbüchern bekannt. Südlich der Kirche steht das alte Pfarrhaus mit romantischen Erkern.
Im Biergarten vom Alten Wirt (Baujahr 1638) kann der Besucher eine Erfrischung zu sich nehmen und danach über die sanfthügelige Landschaft zu dem nahen Benediktiner Kloster St. Ottilien wandern (30 Gehminuten), den herrlichen Alpenblick genießen, Störche im Pflaumdorfer Moos beobachten und die bizarren völkerkundlichen Sammlungen im Missionsmuseum bewundern.

Vis-à-vis 2009 | keine Kommentare zum Anfang springen

A.R. Penck

A.R. Penck (*1939 in Dresden)
s. Ausstellung Vis-à-vis 2009

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Alexander Ewgraf

Alexander Ewgraf (*1961) ist ein russisch-deutscher Maler und Installations-Künstler, lebt und arbeitet in Eresing. Ewgraf studierte Kunst und angewandte Kunst an der Universität Irkutsk und leitete während der Perestroika das städtische Museum ebenda. Heute gehört er zur Gruppe der russischen Avantgarde, die sich nach Glasnost um eine Erneuerung der gestisch-abstrakten Malerei und Plastik bemühen. Ewgraf lebt und arbeitet seit 2004 in Eresing. Alexander Ewgraf ist der Initiator der Ausstellungsreihe Vis-à-vis.

Alexander Ewgraf wuchs in der Nähe vom Baikalsee auf. Nach seinem Wehrdienst in der sowjetischen Luftwaffe studierte er Kunstgeschichte und angewandte Kunst an der Universität Irkutsk. Mit 25 Jahren wurde er Leiter des städtischen Museums in Irkutsk und organisierte von 1986-1988 Ausstellungen mit nationalen und sozialistischen Themen. 1989, nach der Perestroika, machte er sich mit Erfolg als einer der ersten Privat-Unternehmer der Region mit einem Label für Mode-Design selbstständig. 1990 wechselte er schließlich in den Westen und begann seinen künstlerischen Weg von neuem, nicht als Maler des sozialen Realismus, sondern im „Freiheitsraum“ der abstrakten Malerei. Während dieser Zeit übernahm er Aufträge u.a. für die Ausrichtung der Theaterfestspiele in Bad Hersfeld und die Kammerspiele in München. Neueste Arbeiten beschäftigen sich mit minimalistischen räumlichen Körpern, die schon in verschiedenen europäischen Orten ausgestellt wurden.
www.ewgraf.com

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Tobias Krug

Tobias Krug (*1972) ist ein deutscher Glas- und Multimediakünstler und Vertreter des „Konkreten Futurismus“, lebt und arbeitet in Eresing. Nach einer Ausbildung zum Glas- und Porzellanmaler an der staatlichen Berufsfachschule in Neugablonz, studierte er Kunst an der Akademie der Bildenden Künste, München, zuletzt als Meisterschüler von Prof. L. Gosewitz. Tobias Krug ist bekannt für seine multimedialen Raum-Zeitvertonungen und komplexen Werkreihen aus dem Material Glas. Krug lebt und arbeitet in Eresing. Tobias Krug ist Mitglied der europäischen Künstlergruppe FREQUENZEN e.V.
www.tobiaskrug.de
www.akustik-clock.de
www.planeten-musik.de

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Karl Witti

Karl Witti (*1947), bedeutender Zeichner, Kunst- und Theatermaler, bekannt u.a. durch Arbeiten für das Residenztheater München, die Münchener Kammerspiele, das ZDF und das Münchener Volkstheater. 1990 und 2010 Leiter der malerischen Inszenierung der Theaterkulissen für die Oberammergauer Passionsspiele. Karl Witti studierte von 1967-1972 an der Akademie der Bildenden Künste in München und wurde anschließend Zeichenlehrer an der Berufsfachschule für Holzbildhauer und Schnitzer in Oberammergau. Seit 1982 freischaffender Künstler.

Seine Werkzyklen kombinieren Natur-, Bildnisstudien und historische Themen mit einer atemberaubenden Virtuosität, wobei ästhetische Effekte durch Überarbeitung bis an die Grenze des Fotorealismus gebrochen werden. Nicht das formale, sondern das Ausformulierte steht im Vordergrund und gibt seinen Bildern eine eigentümliche Intensität und Ausdruckskraft. In seinen zeichnerischen Werkreihen thematisiert Witti die utopische Einheit von Mensch und Natur, ein postindustrielles Arkadien mit einer politischen Dimension. Weitere Arbeitszyklen, beeinflusst durch Franz Kafka und Günter Eich, interpretieren historische Themen und Persönlichkeiten aus einer verfremdeten Zeitperspektive. Die Bilder erzählen „Geschichten“ die oft mit einer poetischen Bildinschrift korrelieren und den Zeichnungen einen romantischen Akkord verleihen. Seine Atelierarbeit wird begleitet von einer intensiven Recherche in Bibliotheken über vergangene, naturverbundene Zivilisationen und zeichnerische Naturstudien vor Ort. (Christian Burchard)
www.karl-witti.de

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KARL WITTI & ALEXANDER EWGRAF

Die Künstler Karl Witti aus Bayern und Alexander Ewgraf aus Sibirien leben und arbeiten vis-à-vis in Eresing, einem Dorf im Kreis Landsberg am Lech in der Nähe des Ammersees. Anfangs, zögerlich, dann neugierig, eruieren sie gegenseitig ihre Gedanken und ihre Kunstwelt. Die Folge dieser Begegnung der Gegensätze ist  eine Ausstellung in der gegenständliche und abstrakte Kunst aufeinander treffen und einen eigendynamischen Dialog entwickeln.

Vis-à-vis 2007 | keine Kommentare zum Anfang springen

Regional – International

Künstler vor Ort: Tobias Krug, Alexander Ewgraf, Karl Witti
Internationale Gäste: Robert Motherwell, Sigmar Polke, Bernd Zimmer

Eresing ist ein beschauliches Dorf mit historischem Wirtshaus und Barockkirche, welche die Handschrift von Dominikus Zimmermann, dem Architekten der Wieskirche, trägt. Einen Spazierweg entfernt liegt das Benediktiner-Kloster St. Ottilien und ein Fahrradweg führt zum S-Bahnhof Geltendorf. München ist fern, aber der Ammersee ist nah und lockt mit einem mannigfaltigen Angebot an Kultur, Geschichte und romantischen Uferwegen. In diesem Dorf, in unmittelbarer Nähe des Maibaums, wohnen und arbeiten drei Künstler vis-à-vis: Tobias Krug, Alexander Ewgraf, Karl Witti. Letztes Jahr luden sie ein zu einer Ausstellung mit über 50 Arbeiten, die abstrakte mit realistischer Kunst konfrontierte. Dieses Jahr ist das Thema eine Gegenüberstellung von internationaler und regionaler Kunst.

Internationale Kunst vertreten drei Künstler, welche die letzten 50 Jahre maßgeblich beeinflusst haben. Eine graphische Sequenz mit reduziertem gestischen Duktus des Amerikaners Robert Motherwell (1915-1991) charakterisieren ihn als einer der Hauptrepräsentanten des „Abstrakten Expressionismus“, der u.a. mit Jackson Pollock und Frank Stella den Kunststil der 1950er Jahre bestimmte. Sigmar Polke (*1942), neben Gerhard Richter eines der wichtigsten Gegenwartskünstler in Deutschland, ist mit einem spannenden 6-teiligen Werkzyklus vertreten, der seine ironisierende Bild-, Text- und Materialsprache zum Ausdruck bringt (Edition Griffelkunst). Bernd Zimmer (*1948) lebt im benachbarten Landkreis Weilheim und gehört zur Gruppe der „Heftigen Malerei“, die Anfang der 1980er Jahre für eine Aufbruchstimmung in der Kunst sorgte. Bei Vis-à-vis zeigt er ein farbenprächtiges Landschaftsmotiv sowohl in Acryl als auch als Holzschnitt ausgeführt.

Vis-à-vis 2008 | keine Kommentare zum Anfang springen

PORTRÄT

Fotografie • Malerei • Neue Medien
Arbeiten von Alexander Ewgraf, Tobias Krug, Arnulf Rainer, Leif Trenkler und Karl Witti

Der Begriff vom Porträt als Spiegelbild der Seele ist brüchig geworden. Das Arbeitsleben hinter dem Bildschirm hinterlässt wenige Spuren und die Anzeichen von Alter werden durch Schönheitschirurgen, Botox und Wellnesskuren gelöscht. Seitdem man in der virtuellen Welt seine Persönlichkeit als Avatar multiplizieren kann, verrät die selbst konstruierte Traumprojektion oft mehr über den Menschen als die beste Fotografie. Die Eresinger  Ausstellung untersucht dieses sich schnell ändernde Genre im Medium Fotografie, Malerei und Informatik. Ausgestellt werden Arbeiten von Alexander Ewgraf, Tobias Krug, Arnulf Rainer, Leif Trenkler und Karl Witti. Ein weiterer Höhepunkt ist der Fotowettbewerb „Dorfgesichter“. Jugendliche aus Eresing zeigen Fotos von Menschen in ihrer dörflichen Umwelt

Vis-à-vis 2011 | keine Kommentare zum Anfang springen

Kunstverein Eresing: Regionale Kunst im Dialog mit internationaler Kunst

Ausstellungen

Künstler

A.R. Penck
Albrecht Dürer
Alexander Ewgraf
Arnulf Rainer
Bernd Zimmer
Cone
Doris Trummer
Dotmaster
Eberhard Havekost
Flying Fortress
Herakut
Interesni Kraski
Josef Lang
Karl Witti
Leif Trenkler
Loomit
M-City
Nychos
Olafur Eliasson
Robert Motherwell
Scheme
Sigmar Polke
Tobias Krug
Tom Schmid

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