Vis-à-vis 2018

Ausstellungen 2018

Der Brief aus Samarkand – Bildessay in 16 Stationen
Zeichnungen von Karl Witti

Kuratiert von Christian Burchard

Taubenturm, Diessen
Eröffnung, Freitag, 14. September, 20 Uhr
Ausstellungsdauer: 3 Wochenenden: 15./16. Sept. 22./23. Sept. 29./30. Sept.
jeweils 12:00 bis 18:00

Die Grafiknovelle „Der Brief aus Samarkand“ zeigt in 16 Traumbildern die Suche nach einem vermissten Freund. In den Zeichnungen verarbeitet Karl Witti eine persönliche und zugleich eine allgemeine Menschheitserfahrung im Umgang mit Tod und Leben. Witti verlegt seine Erzählung in eine fiktive Stadt, der er den historischen Namen „Samarkand“ gibt, eine Oasenstadt im heutigen Usbekistan, in historischer Literatur ein „Sehnsuchtsort“ an der Seidenstraße. Der Name steht in Wittis Bildkosmos sinnbildhaft für die Vergänglichkeit von Stätten mit einst überragender Bedeutung , die eines Tages von der Natur, in diesem Fall dem Wüstensand, zurückerobert werden – Samarkand war einst die Hauptstadt des Mongolenherrschers Timur dem Lahmen. Im vorliegenden Bildessay sieht man keine Wüstenstadt mit orientalischem Luxus, sondern, im Sinne seiner Verwandlungsstrategie von Zeiten und Räumen, eine verlassene Geisterstadt der Moderne mit Einkaufszentren und Industrieanlagen, die ein kafkaeskes Labyrinth bilden, aus dem es kein Entkommen gibt, und an die Architekturvisionen aus dem Kupferstich-Zyklus „Carceri“ von Giovanni Battista Piranesi (1720-1778) erinnern. Das malerische Ich entkommt der Stadt auf einem Südsee-Auslegerkanu mit Krebsscherensegel, wie es in Polynesien verwendet wurde. Witti benützt das archaische Auslegerboot mit der einprägsamen Segelform wiederholt in Bildern als Symbol der Flucht und der Freiheit (vgl. WV-Nr. 173, 197, 282). Die ersten Entwürfe zu dieser graphischen Novelle entstanden im Jahr 2000 in Oberammergau parallel zu Arbeiten an den Passionsspielen. Sie wurden bisher noch nicht ausgestellt. (Werkverzeichnis S. 167-177)

Mit freundlicher Unterstützung des Bezirks Oberbayern

 

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Was ist Zeit

 

Strategien der Zeitverfremdung in Arbeiten von Tobias Krug und Karl Witti

Maluramuseum, Unterdiessen, Mai 2018
Ausstellungseröffnung 1. Mai, 15.00 Uhr
Kuratiert von Christian Burchard

Mit freundlicher Unterstützung des Bezirks Oberbayerm


Tobias Krug (1972*)

Was ist Zeit? Welche Qualitäten hat Zeit? Wie ist sie darstellbar? Das ist die Frage, die den 1972 in München geborenen Künstler Tobias Krug, schon während seiner Zeit an der Münchener Akademie bewegte, als er 2001 als Meisterschüler von Professor Ludwig Gosewitz sein Studium abschloss. Der in München und Eresing  lebende Künstler Tobias Krug ist Mitglied der europäischen Künstlergruppe FREQUENZEN e.V. und wurde bekannt durch seine multimediale Raum-Zeitvertonungen, welche planetare Rhythmen hör- und sichtbar macht. Mit dem ständig in Entwicklung begriffenen Projekt „Akustik-Clock“ ist er, mit dem Musiker Brian Cranford, seit 2002 auf zahlreichen Musik- und Kulturtagen vertreten, u.a. ars tecnica (Unterhaching), Passages in Ongles (Frankreich) und DANTON.DENK.RAUM (LMU, München). 2016 erhielt Tobias Krug den Seerosenpreis der Stadt München.
http://www.akustik-clock.de/ac_ton.html
www.tobiaskrug.de

Karl Witti (*1947)

Wie andere Künstler sich mit Farbe, Licht oder Raum auseinandersetzen, gehört Witti zu den Malern der Gegenwart, die den Zeitbegriff thematisieren. Sich mit der Zeit auseinanderzusetzen bedeutet immer zugleich eine Auseinandersetzung mit dem Geschichtsbegriff, der historischen Vorstellung von Entwicklung und Kontinuität, Ursache und Wirkung. Bei Witti gibt es Kulturepochen, die sich spiegeln oder sich in einer reziproken Abfolge begegnen. Die dialektischen Berührungspunkte zwischen verschiedenen Epochen sind zugleich Reibungspunkte zwischen Natur und Zivilisation, bei der sich die Natur als die stärkere Macht erweist. Karl Witti gilt als ein bedeutender Vertreter der Kunstrichtung „Individuelle Mythologien. Im Rahmen einer großen Retrospektive in der Galerie St. Ottilien 2015 erschien im EOS-Verlag ein kommentiertes Werkverzeichnis erarbeitet von dem Kunsthistoriker Christian Burchard mit Einführung in die komplexe Ikonographie und Bildstrategie. 2019 erhielt Karl Witti den Kunstpreis des Landkreises Landsberg am Lech.
www.karl-witti.de

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Kunstverein Eresing: Regionale Kunst im Dialog mit internationaler Kunst

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